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 Hintergrund Charaktere abgeschlossener Runden von Andreas

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Andreas76




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BeitragThema: Hintergrund Charaktere abgeschlossener Runden von Andreas   Hintergrund Charaktere abgeschlossener Runden von Andreas EmptySa Sep 30 2017, 09:11

Halli Hallo,

in dieses Thema packe ich mal noch die zwei anderen Hintergrundgeschichten zu meinen in Rokugan gespielten Charakteren, deren Kampagen nicht mehr weitergeführt werden (Spieler nicht mehr anwesend). Es ist die Hintergrundgeschichte von einem Kranich-Bushi und einem Löwen-Waldläufer. Erstere ist sehr kurz und letztere viel länger.
Viel Spaß beim Lesen Wink

Hintergrundgeschichte Krieger (Ryo), Familie Daidoji: Rebell und Raufbold aus einer Familie, die in einer Kranich-Miliz diente.

Er verlor sich im Glücksspiel und dem Ruf nach zuviel Sakeschnaps und wurde aus der Miliz entlassen. Er nahm sich dann was er brauchte, auch, wenn es Unschuldigen das Leben kostete oder er sie wegen Respektlosigkeit oder teilweise Wut über das eigene Leben tötete, bis er eines Tages schwer krank wurde und in einer Regennacht unweit eines Hofes zusammenbrach. Den Tod erwartend wurde er (27) von zwei Frauen (Mutter und junge Tochter, Aniko (17)), die dort den Hof alleine bewirtschafteten gesund gepflegt. Er und sie erzählten sich aus ihrem Leben und beide verliebten sich. Die Mutter bot ihm an, ihre Tochter zur Frau zu nehmen und dass sie beide zusammen den Hof führen könnten, da sie nicht mehr lange da sein würde und starke Hände zum Anpacken gebraucht würden.
Er stimmte zu und durch ihre Liebe schwor er der zügellosen Gewalt ab und sie gebar ihm zwei Kinder (Sohn und Tochter). Aniko starb dann nach schwerer Krankheit mit 32 Jahren. Den Hof nur schwer führen könnend und vom Verlust seiner Frau schwer getroffen überlies er den Hof Sohn und Tochter mitsamt den letzten Kokus (bis auf etwas Reisegeld), die ihn dann führen sollten, bis er genug Kokus aufgetrieben habe, um sorgenfreier mit ihnen zu leben oder sich bezahlte Arbeiter leisten zu können.
Auf dem Weg in Heikos Abenteuer mordete er zwar nicht mehr, machte wieder vom Kämpfen Gebrauch, um zu überleben. Obwohl er hier und da als Söldner zur Banditenjagd oder als Wache bei Adeligen bzw. von Stadtmilizen ein paar Kokus verdiente, verlor er diese Anstellungen rasch durch Raufereien oder dem Trinkrausch.
Ein Bildnis seiner Frau, gezeichnet mit schwarzer Kohle auf weißem Papier, führt er immer in einer Brusttasche seiner Kleidung, bei sich.
Er ist zu Spielbeginn 42 Jahre alt und man wird ihn vermutlich hier oder dort in einer Schanke finden, wo er seinen Frust und seinen Kummer in Sakeschnaps zu ertrinken versucht. Nebenbei ist er immer aufgeschlossen für eine Gelegenheit Kokus zu verdienen.
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Der Löwe im Wald (Ja, am Titel läßt sich noch was machen, hier und da sind noch ein paar Rechtschreibfehler drin...)

(Vorgeschichte zum Rokugancharakter „Akodo Minoru“ – gespielt von Andreas Meier in der Chronik von Heiko Schmidt)

Akodo Minoru kam, nicht unüblich in japanischen Familien, nicht als Einzelkind auf die Welt, sondern teilte sich die Liebe seiner Eltern als ältestes Kind mit zwei jüngeren Geschwistern. Da wären sein zwei Jahre jüngerer Bruder Hayato und seine drei Jahre jüngere Schwester Nanami. Sein Vater, Akodo Haruto entstammte aus dem Akodo-Herrschergeschlecht des Löwenclans, war der Dorfshogun (oder wie man das nennt) und ein kampfkräftiger geschickter Samurai. Seine Mutter, Akodo Nomoka, wurde als noch unverheiratete Dorfschönheit und talentierte Schneiderin von Haruto geheiratet, als seinem Vater von höherer Dienststelle das Amt und die Aufsicht über das 120 Seelendorf Shokishu übergeben und er dorthin versetzt wurde. Der Bruder seines Vaters, Akodo Yuuto begleitete ihn und bekleidete die freie Stelle des Dorfarztes. Als gelernter Mediziner fiel ihm diese Aufgabe nicht schwer. Auch warf er ein Auge auf Nomoka, die obwohl an seinen Bruder vergeben, seine Begierde erregte. Er konnte eine heimliche Liebe zu ihr nicht leugnen.

In den kommenden Jahren erfüllte Haruto seine Pflicht als Dorfshogun mit Stärke und Ehre – wie es dem Löwen sein Wesen ist. Seine Frau Nomoka gebar ihm in kurzen Abständen drei Kinder. Mit der Zeit wuchsen sie auf und alle drei spielten und erkundeten oft den nahen weiten Wald, der das Dorf fast ganz umringte. Zum Süden hin wich der Wald Feldern und Ebenen, sowie einer befestigten Strasse in eine drei Tagesreisen entfernte größere Siedlung namens Keiichion – einer kleineren Stadt mit einer ständigen Garnision. Doch eines der drei Kinder, Minoru hielt sich besonders oft im Wald auf. Auch ohne seine Geschwister verbrachte er viel Zeit dort und lernte mit der Zeit sich gut in ihm zurechtzufinden, seine „Sprache“ zu verstehen, Tiere und Pflanzen zu bestimmen, zu jagen und sich mit den dortigen Eigenarten vertraut zu machen. Einmal verbrachte er, nachdem er einem flinken Tier zu lange nachjagte, sogar eine Nacht im Wald. Das Dorf war in heller Aufruhr und seine Familie in großer Sorge. Man fand ihn bis Einbruch der Dunkelheit nicht und brach die Suche ab. Des nächsten Morgens, gerade als man früh wieder die Suche nach Minoru beginnen wollte, brach er munter, aber etwas zersaust aus dem Dickicht des Waldrandes hervor. Seinem Vater erzählte er seine Geschichte. Dieser strafte ihn gründlich mit schwerer Arbeit im Dorf und auch missfiel es ihm, dass sein Sohn sich nicht wie ein getreuer Samurai benahm, seine diesbezüglichen Studien der Kampfkunst und des Kriegerkodex vernachlässigte und sich stattdessen lieber ewig und drei Tage im Wald herumtrieb. Fast wie ein Späher niederen Ranges, eines wahren Kriegers unwürdig.
„Minoru! Ich sagte es dir schon einmal und ich werde es auch jetzt ein letztes Mal tun. Tiere durch den Wald jagen, das ist eines Samurai nicht würdig. Ein Samurai trägt stattdessen das für ihn bestimmte Schwert und erringt damit seine ehrevollen Siege über die Feinde des Löwen. Hast du das verstanden?“, fragte sein Vater mit eindringlicher Stimme. „Hai, Vater“, sprach der Junge enttäuscht.
Wohl wissend, dass sein Vater ihm kurz zuvor verboten hatte bis auf weiteres den Wald zu betreten. „Bald wird sich alles ändern“, sprach der Vater mit ernster Stimme. „Wir ziehen in die Hauptstadt. Ich werde dort eine neue Dienststelle bekleiden und befördert werden. Wir werden in Hofnähe residieren und du und deine Geschwister werden neben eurer jeweiligen Ausbildung auch die höfischen Sitten und Gebräuche kennenlernen. In ein paar Tagen brechen wir auf. Es ist bereits alles organisiert. Mach dir keine Sorgen. Dort werdet ihr euch spielend zurechtfinden. Denke immer daran, mein Sohn. Die Stärke des Löwen begleitet uns auch in ungewohnten Situationen. Sie verlässt uns niemals und aus ihr ziehen wir unsere Kraft“.
Haruto hatte recht. Das Reich des Löwen war stark und ehrenhaft. Zahlreiche Feinde hatte Haruto als Samurai im Laufe seines Kriegerlebens niedergestreckt. Doch dann kam etwas, auf das er nicht vorbereitet war…
Seit einigen Tagen waren zwei Kinder erkrankt und auch sein fähiger Bruder, in der Heilkunst unterrichtet, konnte ihnen keine Genesung verschaffen. Letzten Endes konnten sie nicht gerettet werden. Eine Trauerfeier und ein Begräbnis ihnen zu Ehren ließen im Dorf Stille weilen. Ebenfalls gesellte sich eine umherschleichende Angst unter die Dorfbewohner. Würden noch mehr Bewohner dieser Krankheit erliege? Niemand kannte eine Antwort.

Eine dunkle Stimme nicht menschlichen Ursprungs flüsterte innerhalb einer kleinen Kammer eines geräumigen Hauses:
„Das hast du gut gemacht. Sind die Vorbereitungen abgeschlossen?“ Eine nervöse menschliche Stimme antworte: „Ja, alles ist bereit. Wir können heute Nacht zuschlagen“.

Die Familie um Vater Akodo Haruto wurde sehr schnell von Kampfeslärm und lautem unnatürlichem Gebrüll wach. Ein Blick durch das Fenster und Haruto konnte nicht glauben, was er sah. Das halbe Dorf stand in Flammen. Menschliche Gerippe, wie durch Magie zusammengehalten und bewaffnet jagten durch die Strassen und in die Häuser. Dazwischen einige dunkle gehörnte Schatten. Sie töteten die Einwohner wo sie sie fanden. Zwar konnten sich einige Bewohner noch mit ihren eigenen Waffen zur Wehr setzen, doch wurden sie schnell durch Überzahl und Entsetzen überwältigt. Die Lage war aussichtslos, das Dorf verloren. Haruto verstand es schnell seiner Frau und seinen Kindern die Lage zu erläutern und sie zu bewegen das Haus nahe zum Wald durch einen hinteren Eingang zu verlassen.
„Ihr müsst gehen. Ihr müsst Hilfe holen. Hier wird sonst niemand überleben und keine Kunde wird Keiichion erreichen, was hier heute geschieht. Diese fremden Kreaturen. Ich habe von ihnen gehört, aber niemals sah ich sie selbst. Bis jetzt.“
Nur sehr schwer konnte sich Nomoka samt Kindern von ihrem Ehemann lösen. Aber es musste sein. Sie verließen das Haus schweren Herzens heimlich Richtung Wald.
Haruto selbst nahm sein Katana, eine meisterliche Arbeit und ein tödliches Werkzeug in seinen Händen. So schnell er konnte, rannte er zum Schrein des/der Gottheit (Name).
Die Eindringlinge konnten es nur auf die heilige Reliquie abgesehen haben.
„Woher war ihnen diese Information bekannt?“, dachte er eiligst.

Als er den Tempel erreichte, fand er dort seinen Bruder Yuuto vor – ebenfalls mit einem Katana bewaffnet. Zwar war sein Bruder niemals ein formidabler Kämpfer, aber selbst jetzt ein willkommener Kampfgefährte. Es sollte auch nicht lange dauern, bis der Urheber des markerschütternden Gebrülls auf den Plan trat. Eine widerwärtige garstige Kreatur auf sechs Beinen, einem Hund ähnlich und mit messerscharfen blitzenden Zähnen und Klauen ausgestattet, trottete wie ein Hunde auf den Schrein zu. Ihre Länge betrug etwa zwei Meter und ihre Höhe die eines ausgewachsenen Mannes. Niemals zuvor hatte Haruto einem solchen Gegner gegenübergestanden. Doch lehrte ihm sein Kodex des Samurai keine Furcht zu zeigen, sondern sich mit aller Wildheit, Stärke und Kraft des Löwen dieser Bestie zu stellen.
„Yuuto, schütze die Reliquie. Ich attackiere dieses Grauen. Ehre und Stärke“, sagte er entschlossen. Sein Bruder antwortete nicht. Er hatte aber auch keine Zeit mehr über ihn nachzudenken. Die Bestie kam eiligst heran, um ihn zu erledigen. Ihre tödliche Wut sollte ihr eine Menge Kraft verleihen und ihr Hieb war tödlich. Jedoch ging er ins Leere. Haruto war gewand genug sich mit einem schnellen Ausfallschritt zur Seite zu bewegen. Sein Kampfgeschick, das Training und seine jahrelange Erfahrungen machten wett, was ihm die Bestie an Kraft voraus hatte. Seine Klinge führte er schnell und elegant, präzise und tödlich. So tödlich, dass sich das wilde Ungetüm nicht mehr zu ihm umdrehen konnte, nachdem er drei gut platzierte Hiebe und Stiche an und in ihr vollbrachte.
Schnaufend und gurgelnd fiel die Bestie zu Boden. Ihr Leben, wenn man das so nennen mag, verließ ihre fleischliche Hülle. Kurz darauf rührte sie sich nicht mehr.
Sein Bruder eilte auf ihn zu. Ihm mit einem Kopfnicken anerkennend, dass er siegreich war.

Nomoka und ihre drei Kinder wandten sich in Richtung Wald. Kurz vor Erreichen des Waldrandes tauchten zwei gehörnte Schattenkreaturen neben ihnen auf und griffen nach Nomoka. Ihre Kinder weiter in den Wald schickend, zog sie ihren Dolch, den sie bisher nie hatte einsetzen müssen. Das vor ihr stehende dunkle Wesen war überrascht als sie ihre Klinge in den dunklen Leib rammte. Einmal, zweimal, dreimal, sie hörte nicht auf. Ihre Sorge um ihre Kinder gaben ihr den Mut und die Stärke, wie es einer Löwenmutter würdig gewesen wäre, die ihre Nachkommen verteidigt. Das Schattenwesen fiel vor ihr zusammen. Nomoka jedoch verspürte einen kräftigen Schlag an ihrem Hinterkopf. Sie taumelte kurz und dann nichts weiter als Schwärze. Minoru und seine beiden Geschwister entkamen in den dunklen Wald. Das letzte, was sie sahen, war, dass ihre Mutter von diesem dunklen Wesen niedergeschlagen und Richtung Dorfplatz geschleppt wurde. Aber sie wagten es nicht zu schreien oder zurückzulaufen. Ihre Eltern hatten es ihnen eindeutig aufgetragen. Sie mussten überleben und Hilfe holen.

Instinktiv wirbelte Haruto auf seinen Füssen um und ging in Kampfposition.
Vor ihm stand etwas, das er eindeutig aus Geschichten und Erzählungen als Oni identifizieren konnte. Dieses Wesen strahlte Macht aus. Es war an die zwei Meter Körpergröße gemessen und wies auch einen muskulösen Körperbau auf, der den eines selbst gut trainierten Kriegers weit übertraf. Er war von rötlicher Farbe und seine schlitzartigen dunkelroten Augen spiegelten eine absolute Siegesgewissheit wieder. Zwei nach hinten an seinem Kopf wachsende schwarze Hörner rundeten diese bösartige Kreatur ab. In seinen klauenartigen Händen, hielt dieses Wesen ein rötlich schimmerndes Schwert unbekannter Schmiedekunst.
Der Oni sprach mit einer klingenden dunklen Stimme: „Ich bin Sikiru. Untergebener des Prinzen der Finsternis. Es ist also wahr. Ihr seid eurem Ruf als Meister des Katanas gerecht geworden. Dennoch sind eure Mühen vergeblich.“ Mittlerweile lebte niemand mehr von den Dorfbewohnern. Ihr Blut bedeckte die Dorfwege und die Skelette sowie die wenigen Schattenkreaturen begannen sich auf Haruto und seinem Bruder, der mit dem Rücken zu ihm gewand hinter ihm stand und zum Kampf bereit, zuzubewegen und sie einzukreisen, hielten aber plötzlich inne.
Wieder sprach Sikiru: „Ihr habt mein Greuelbestie getötet. Dafür werdet ihr sterben. Ich verspreche Euch, ihr werdet in Schande sterben.“
Haruto erwiderte unbeeindruckt: „Ich bin schon so gut wie tot. Aber ich werde Euch mitnehmen, schändliche Kreatur“. Sikiru lachte kurz auf und sagte belustigend: „So sei es“.
Harutos Muskeln spannten sich. Er war bereit dem Oni den letzten Kampf zu liefern. Doch plötzlich verspürte er einen gewaltigen Schmerz in seinem Rücken, sich durch seine Brust nach vorne aus seinem Leib bohrend seinen Weg suchend. Ungläubig blickte er auf die Klinge eines Katanas. Seine Beine versagten ihm den Dienst und er fiel zu Boden. Nur die nun erkaltete Stimme seines Bruders vernahm er mit einem Ausdruck des Unglaubens in seinen Augen: „Zu lange hast du im Licht gestanden, Bruder. Ich war es, der dich und dieses Dorf verriet. Ich eignete mir schon vor Jahren heimlich durch verbotene Schriften, das Wissen ums Onis und dunkle Mächte an. Ich war es leid nur in deinem Schatten zu stehen. Diese Skelette hier beschwor ich herauf, wie auch die Gedanken Sikirus, der mit half mein dunkles Wissen zu erweitern, so dass ich die beiden Kinder mit einer tödlichen Tinktur dem Tod überantwortete und ihnen zur Beschwörung Sikirus ihre Herzen opferte. Damit brachte ich ihn hierher. Und nun wird er dank der heiligen Reliquie seinen Meister beschwören können. Das Reich des Löwen wird sich hier einer neuen dunklen Bedrohung in seiner eigenen Mitte gegenübersehen, während meine Macht wachsen wird. Auch deine Frau wird mir gehören. Ich bin sicher, dass sie auch meine Wünsche erfüllen wird…“
Das Blut Harutos hatte sich während dieser Worte aus seinem Körper auf dem Boden verströmt. Immer schneller wich das Leben Harutos aus seinem Körper, während sein Bruder sprach. Seine letzten Gedanken galten seiner Frau, seinen Kindern. Dann hörte er das höhnische Lachen Sikirus. Immer leiser wurde es, immer dumpfer, wie auch seine Sinneseindrücke von der Welt. Grauer Nebel umgab ihn, der Schmerz, der ihn peinigte war nicht mehr zu verspüren. Der Oni ward verschwunden und dann vernahm er ein majestätisches ehrfurchtgebietenes Brüllen. Es klang wie, wie ein Löwe!

„Er ist tot. Ganz wie geplant“, sprach Yuuto. „Shokishu gehört nun Euch, Sikiru“. Der Oni schwieg. Er winkte einen Schattenläufer zu sich, der eine bewusstlose Frau mit sich trug – Nomoka.

Indessen führte Minoru seine Geschwister weiter und tiefer in den Wald. Wohl wissend, dass sie mindestens einen Tag bis zur nächsten Stadt würden brauchen. Zwei Stunden verbrachten sie laufend durch den Wald in der Dunkelheit der Nacht, bevor sie in absoluter Finsternis an einem Baum erschöpft vom Marsch und dem Schrecken im Dorf einschliefen. Nur Minoru konnte nicht schlafen. Er versuchte zu verstehen, was passiert ist. Aber er konnte es nicht. Er verstand nur die Worte seiner Eltern. Eindringlich und mahnend hörte er ihre Stimmen sogar noch jetzt. Sie würden die Stadt erreichen und Hilfe holen müssen. Sie würden überleben müssen. Doch auch dann fiel er in einen unruhigen Schlaf…

„Yuuto“, sprach Sikiru. „Der Meister wird sich dir gegenüber sehr erkenntlich zeigen.“ Er zischelte etwas in einer unverständlichen Sprache zu seinen untergebenen Schatten. „Was?“, brachte Yuuto aufgebracht hervor. „Nomoka sollte mir gehören. Ihr könnt sie nicht im Ritual der Beschwörung opfern. Es ist gegen unsere Abmachung!“ Dann sprach Sikiru ruhig, aber bestimmt: „Nun, ihr seid also der Meinung, dass Ihr schlecht behandelt werdet?“ Yuuto erwiderte nichts und senkte lediglich den Blick. „Nein? Gut für Euch. Ich nehme lediglich eine kleine Änderung unserer Abmachung vor. Ihr Opfer ist notwendig, um den Meister zu beschwören. Die Reliquie wird mit ihrem Blut getränkt. Ihr werdet sehen, schon bald habt ihr sie vergessen und werdet des Meisters machtvolle Belohnung euer Eigen nennen können. Denn er ist großzügig zu seinen treuen Untergebenen und grausam zu seinen Feinden.“

Minoru und seine Geschwister erwachten recht unausgeschlafen, als sie durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt wurden. Sie machten sich weiter auf den Weg zum Waldrand und weiter nach Keiichion. Dort angekommen nahm man sich ihrer an. Der Rat der Ältesten und der Garnisionskommandant erfuhren von dem schrecklichen Ereignis auf der anderen Seite des Waldes. Die Kinder fühlten sich das erste mal seit der Flucht sicher und fanden die Zeit ihren Trauergefühlen und Tränen nachzugeben. Doch kam auf Minoru eine weitere schwere Aufgabe zu. Er sollte den Kampftrupp des Samuraiführers samt zweier Kampfmönche und magiekundiger Heiler durch den Wald führen, um das Ritual noch rechtzeitig verhindern zu können. Er willigte ein.

In der Zwischenzeit, kurz nach Einbruch der Dunkelheit findet sich ein niedergestochenes Schattenwesen im Haus von Harutos Familie wieder. Eine abgesperrte Tür wird leise geöffnet und Nomoka tritt heraus: „Du?“, entfuhr es ihr zornig aber leise. „Ja, ich“, sagte Yuuto. „Du musst gehen, wenn du leben willst. Flieh, oder stirb hier. Ich weiß, was Sikiru dir erzählt hat, um deinen Schmerz zu verstärken. Aber das ist jetzt alles nicht von Wichtigkeit. Da vorne ist der Hinterausgang und du kannst sicher durch den Wald Richtung Keiichion fliehen und die Streitkräfte des Löwen benachrichtigen. Du hast eine besonders unschuldige gute Seele. Deswegen will dich Sikiru opfern, um seinen Meister zu rufen. Die Reliquie alleine ist zwar auch kraftvoll genug, um das zu bewerkstelligen, aber es dauert ohne dich als Opfergabe sehr viel länger. Bis dahin ist das Militär hier und der dunkle Ritus kann aufgehalten werden.“ Nomoka flüsterte: „Warum?“ So antwortete Yuuto: „Ich habe meine Gründe. Sikiru hat mich hintergangen, mich benutzt. Du solltest mein sein, aber ich kann nicht zulassen, dass er dich opfert. Dafür habe ich dich zu sehr geliebt und… tue es immer noch. Also flieh und rette dich!“ Nomoka ging aus dem Haus, aber drehte sich noch kurz zu Yuuto um: „Ich werde dir nie verzeihen können. Aber vielleicht eines Tages vermagst du dich von der Finsternis zu befreien. Deinen Hass zu überwinden…“ Dann verschwand sie im Wald.
„Du wirst noch an mich denken, Sikiru. Du wirst noch an mich denken. Wir beide sind noch lange nicht fertig miteinander. Ich kenne nun deine dunklen Geheimnisse,“ sprach Yuuto.
Diese Gedanken schrieb er in der dämonischen Sprache auf einem Blatt Papier nieder. Wohlwissend sich eines Tages an Sikiru zu rächen, der ihn hinterging. Eines Tages würde Yuuto ein würdiger Gegner sein, Sikiru beschwören und ihn vernichten.
Yuuto wirkte noch in aller Eile einen Schwächungszauber im Haus seines gestorbenen Bruders. Er würde Sikiru nicht stark genug zurückwerfen, sobald er das Haus betreten würde, aber es würde ihn stark genug schwächen, sodass die eintreffenden Kampftruppen aus Keiichion mit Sikiru leichtes Spiel hätten. Dann verschwand Yuuto aus dem Dorf.

Es muss nicht betont werden, dass Sikiru außer sich war vor Zorn. Das Haus verwandelte sich innerhalb weniger Sekunden in einen Haufen Asche, als er merkte, dass Yuuto die Gefangene befreit und ihr zur Flucht verholfen hatte. Alles in Allem lachte er über Yuutos lächerliche Warnung, Rache nehmen zu wollen. Er war ein nutzloser Sterblicher mit geringen dämonischen Kenntnissen. Dennoch brüllte er mit einer markerschütternden furchterregenden Stimme in die Dunkelheit, Yuuto für diesen Verrat eines Tages zur Strecke zu bringen. Sikiru würde es nicht vergessen.

Einen Tag später erreichte das kleine Heer das halb zerstörte Dorf Shokishu. Man stelle Sikiru und seine dämonischen wie untoten Untergebenen zum Kampf. Kurz und heftig war er. Keine Seite blieb der anderen etwas schuldig, doch am Ende triumphierte die Kampfgruppe des Löwen – nicht zuletzt, weil Sikiru geschwächt war. Er konnte sich übel zugerichtet in seine eigene Welt zurückziehen. Der Preis für den Sieg in Shokishu war aber hoch. Beinahe die Hälfte der Soldaten und Samurais waren tot oder schwer verwundet. Ebenfalls hatte Sikiru noch persönlich je einen Kampfmönch und einen Shugenja erledigen können, bevor er zum Rückzug gezwungen wurde.

Wieder in Keiichion zurück traute Minoru seinen Augen nicht. Seine Mutter Nomoka hatte aus Shokishu fliehen können. Der Verrat des Onkels Yuuto und der Tod ihres Vaters und Ehemanns ging der kleinen Familie sehr nah, aber man hatte wenigstens sich wieder in die Arme schließen können. Jetzt galt es die Frage zu klären, ob man sich in die Hauptstadt zu anderen Verwandten seitens Akodo Harutos begeben würde, oder ob etwas anderes in Betracht kam.

Nun, Minorus Mutter Nomoka blieb in Keiichion und heirate dort ein Jahr später einen niederen Adligen aus der Familie der Akodo. Seine Schwester Nanami heiratete einen dort ansässigen vermögenden Händler. Hayato, sein jüngerer Bruder zog es mit der Unterstützung des neuen Mannes seiner Mutter in die Hauptstadt des Löwen, um sich dort als Samurai und Offizier niederen Ranges ausbilden zu lassen, was auch das Wissen und den Gebrauch um das Hofprotokoll miteinschließt.
Minoru hingegen blieb in der Garnision von Keiichion und erweiterte seine Kenntnisse rund um den Waldläufer und Kundschafter. Seine genauen Kenntnisse um die Wälder und ihrer Eigenarten machten ihn zu einem guten Waldläufer mit nützlichen Kenntnissen für den Clan Löwe. Später, als seine Ausbildung als Waldläufer und Schwertkämpfer vollendet wurde, verrichtete er weiter seinen Dienst in der Keiichion-Garnision.
Monate darauf wurde Akodo Minoru dann in eine andere Militärstadt abkommandiert, um dort seine Erfahrungen und Kenntnisse als Waldläufer an andere Anwärter zu Ausbildungszwecken weiterzugeben. Jedoch eines Nachts wurde diese Stadt von dunklen gewaltigen Kreaturen heimgesucht, die scheinbar wahllos Menschen entführten. Auch Akodo Minoru war unter den Entführten. In einer längeren Flugreise in einem schwarzen Käfig, getragen von einem monströsen schwarzen Flugtier, wurde er zusammen mit einer anderen Mitgefangenen, welche sich als ehrlose und gierige Schurkin herausstellte, nahe einer finsteren Pagode fremdartiger Bauart in den Schattenlanden abgesetzt.
Dort trafen sie auf eine militärische Abordnung des Löwenclans unter der Führung von Kitsu Nintai, einem Wassershugenja. Dort besiegten sie einen üblen ruchlosen Dunkelzauberer in seinem eigenen Verließ und schafften es mit der Hilfe eines mächtigen Magiers wieder zurück nach Rokugan, wo sie als Gefährten weitere Abenteuer bestanden, die bis heute andauern.

Charaktername: Akodo Minoru
Vater: Akodo Haruto
Mutter: Akodo Nomoka
Jüngerer Bruder: Akodo Hayato
Jüngere Schwester: Akodo Nanami
Onkel: Akodo Yuuto

Name Oni: Sikiru

Name Dorf: Shokishu
Name Stadt: Keiichion

--> Der Oni Sikiru wurde später mit drei weiteren mächtigeren Onis von derselben Heldentruppe befreit, als man ihnen vorgaukelte, mit ihren Heldentaten würden sie die Welt retten... Twisted Evil


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